Kultur mit und ohne Ton

Zurück in die 1920er Jahre – das Theater im Delphi wurde vom Stummfilmkino zum Filmsetting zu einem der spannendsten Off-Kulturorte der Stadt.

Wer die Serie Babylon Berlin gesehen hat, erinnert sich an die rauschhafte Atmosphäre jenes Nachtclubs, in dem Champagnerschalen überlaufen und der Flitter von der Decke regnet. Das Moka Efti aus der Serie gibt es wirklich – es handelt sich dabei um ein ehemaliges Stummfilmkino in Weißensee.

Erbaut wurde es 1929 vom Architekten Julius Krost und bot 870 Besucherinnen und Besuchern Platz. Aufgrund seiner hohen Kinodichte wurde Weißensee damals „Klein-Hollywood“ genannt, manche Filme wie Das Cabinet des Dr. Caligari wurden hier sogar gedreht.

Die ersten Jahre des Delphi waren einfach. Das Stummfilmkino war erst wenige Monate in Betrieb als der Tonfilm erfunden wurde. Der Konkurrenz nicht mehr gewachsen wurde 1959, rund 30 Jahre nach seiner Eröffnung, der Kinobetrieb ganz eingestellt. In den folgenden Jahren diente es mal als Gemüselager, mal als Briefmarkengeschäft und Schauraum für Orgelbau – bis 2012 das damalige Künstlerduo Nikolaus Schneider und Brina Stinehelfer den Plan fasste, daraus ein internationales Kulturzentrum zu machen.
Heute werden im Theater im Delphi nicht mehr nur Filme mit und ohne Ton gezeigt. Nikolaus Schneider hat hier einen Ort für Musiktheater, Tanz, Opern, Konzerte und Performances geschaffen. Viele Aufführungen sind Originale und eigens für den eindrücklichen Raum geschaffen, der bewusst den Charme vergangener Zeiten bewahrt. High-Tech und frischen Putz sucht man hier vergebens. Ein denkmalgeschützter Ort für Berlins aufregende freie Kulturszeneabseits der Norm. 

Theater im Delph

Gustav-Adolf-Straße 2,

13086 Berlin


theater-im-delphi.de

Instagram

+49 30 99008214

sarahrosenau@theater-im-delphi.de 

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