Traum aus Glas

Klare Formen, fließende Räume und geradlinige Eleganz – dafür steht der Architekt Ludwig Mies van der Rohe weltweit. In Berlin hat er mehr als 40 Gebäude hinterlassen. Das letzte, das er vor seiner Auswanderung in die Vereinigten Staaten baute, liegt dezentral in Alt-Hohenschönhausen, am idyllischen Ufer des kleinen Obersees: Anfang der 1930er-Jahre als Villa für den Druckereibesitzer Karl Lemke geschaffen, ist das Mies van der Rohe Haus heute nicht nur Architekturdenkmal, sondern auch Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst.

Inmitten eines Gartens, der eigens für den Bau angelegt wurde, öffnet das ziegelrote Bungalowensemble mit den für Mies van der Rohe typischen bodentiefen Glasfronten seine Türen. Im Sommer kommen Besucher:innen auf der Terrasse zu Talks und Vernissagen zusammen – oder schlicht, um einen Spaziergang um den See mit einem Ausstellungsbesuch zu verbinden. Denn Künstler:innen wie Veronika Kellndorfer oder Gregor Hildebrandt reagieren regelmäßig auf das Bauwerk, füllen die lichtdurchfluteten Räume und aktivieren mit ihren Werken das Erbe des Architekturpioniers. 

Auch das Gebäude selbst kann auf eine lange Geschichte zurückblicken: Nach der Einnahme Alt-Hohenschönhausens durch die Rote Armee, wurde das Haus zunächst als Garage benutzt. Bis zur Wende war hier eine Wäscherei und Kantine für die Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit untergebracht. 

Zu Verdanken, dass das Haus heute wieder im Originalzustand zu erleben ist und seinen festen Platz in der Berliner Kunstszene hat, ist es der Museumsdirektorin Wita Noack, die es seit 1992 führt. Sie hat mit ihrem Team einen einzigartigen Ort aufgebaut, an dem Natur, Architekturgeschichte und Gegenwart ineinandergreifen und Kunst inmitten eines Kunstwerks ausgestellt wird.

Mies van der Rohe Haus

Oberseestraße 60,

13053 Berlin-Alt-Hohenschönhausen

Di-So 11-17h


/www.miesvanderrohehaus.de

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