Von wegen der Osten kann nur Plattenbau: Nur eine halbe Stunde vom Berliner Zentrum entfernt, bietet das Schloss Biesdorf mit seinem verwunschenen Park kostenlose Kultur und eine Flucht vom Trubel.
Marzahn-Hellersdorf hat einen speziellen Ruf, irgendwas zwischen Betonwüste und sozialkritischem Randbezirk. Wer würde erwarten, hier so eine Perle vorzufinden? Schon von Weitem sieht man den charakteristischen achteckigen Turm. Die dazugehörige spätklassizistische Villa befindet sich auf einem 14 Hektar großen Grundstück, auf dem sogenannten Barnimplateau. Dort die Plattenbauten, hier eine weltentrückte Stimmung, die einen in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt.
Das vom Architekt Heino Schmieden – der auch am Gropius Bau beteiligt war – entworfene Schloss Biesdorf wurde 1945 teilweise zerstört und in den vergangenen Jahren aufwendig saniert. Inzwischen ist die kommunale Galerie Austragungsort für wechselnde zeitgenössische Kunstausstellungen, ergänzt um eine ständige Präsentation zur Geschichte des 1867/68 erbauten Hauses. Zudem finden regelmäßig Konzerte, Führungen, Künstler:innengespräche, Vorträge und Literaturformate statt. Der Eintritt der Ausstellungen ist kostenlos.
Wer den Weg vom Stadtzentrum auf sich genommen hat – bis zum S-Bahnhof Friedrichstraße sind es nur 30 Minuten – bleibt am besten gleich noch einen Moment für Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse. Anschließend bietet sich ein Spaziergang durch den vom Lenné-Schüler und Berliner Tiergartendirektor Eduard Neide gestalteten Park an, vorbei am Teich und historischen Eiskeller. In den warmen Monaten finden dort im Rahmen der Biesdorfer Parkbühne Konzerte und andere Open-Air-Veranstaltungen statt. Da soll nochmal jemand was von Betonwüste sagen!
Zurück in die 1920er Jahre – das Theater im Delphi wurde vom Stummfilmkino zum Filmsetting zu einem der spannendsten Off-Kulturorte der Stadt.
Mal Jazz, mal HipHop, Folk oder Metal und dann plötzlich from Krautrock to Krautpop