Dieser Bau ist für sich genommen schon ein Kunstwerk: Ludwig Mies van der Rohe schenkte der Stadt mit der 1968 eröffneten Neuen Nationalgalerie nicht nur ein dauerhaftes Zuhause für Berlins Kunstsammlung des 20. Jahrhunderts, sondern einen Tempel der Klassischen Moderne. Im Sommer 2021 eröffnete das Haus nach mehrjähriger Renovierung seine Türen: Die spektakuläre Architektur und die hochkarätigen Werke machen das Haus seitdem wieder zum Publikumsmagneten – auch für Besucher:innen aus dem Ausland.
Diesen Ruf hat die Neue Nationalgalerie verdient, denn nirgendwo sonst in Berlin ist die Kunst so elegant eingebettet und der Blick so klar. Die rundum verglaste Ausstellungshalle mit ihrem prägnanten, scheinbar frei schwebenden Dach empfängt einen, schon bevor man die Räume überhaupt betreten hat. Im unteren Sockelgeschoss ist die Sammlung mit Werken von Max Beckmann, Hilma Af Klint, George Grosz, Hannah Höch und Gerhard Richter untergebracht.
Trotz der dichten Präsentation lässt Mies van der Rohes Bau stets genug Raum zur Entfaltung: Luft zum Atmen haben auch die Werke auch im Skulpturenpark auf den Terrassen, wo man zwischen monumentalen Formen von Eduardo Chillida, Henry Moore und Richard Serra flaniert.
Nach der Wiedereröffnung landete die Neue Nationalgalerie mit der Berufung von Klaus Biesenbach zum neuen Direktor den nächsten Coup: Der Starkurator, zuletzt Direktor des Museum of Contemporary Art in Los Angeles, bringt internationales Flair zurück in die Stadt, die er als Mitbegründer der Berliner Kunst-Werke in den Neunzigern entschieden geprägt hat.
Wo früher der Fuhrpark des DDR-Ministerrates untergebracht war und Parteifunktionäre bei Banketten zusammenkamen, arbeiten heute Künstler:innen und Handwerker:innen Seite an Seite.
Zurück in die 1920er Jahre – das Theater im Delphi wurde vom Stummfilmkino zum Filmsetting zu einem der spannendsten Off-Kulturorte der Stadt.